Universitätsklinikum Heidelberg

Geschichte der Klinik und allgemeine Informationen

Die älteste und renommierteste Universität in Deutschland wurde im Jahr 1386 mit der aktiven Unterstützung des Papstes eröffnet. Am Anfang bestand die Universität aus drei Fakultäten, als allererste wurde die theologische Fakultät gegründet, danach kamen rechtliche und philosophische Fakultäten. Der erste Rektor wurde Marsilius von Inghen und die ersten Professoren kamen aus Prag und Paris. Zu diesem Zeitpunkt verfassten die ersten Studenten der Heidelberger Universität die berühmte Studentenhymne Gaudeamus.

Das Heidelberger Schloss, als ehemalige Residenz der Herzöge von Bayern aus dem Haus Wittelsbach, befindet sich im Herzen der Heidelberger Altstadt. Es geht hier um eine Stadt in der Stadt, deren Gebäude zur Zeiten der Renaissance und des Frühbarock erbaut wurden. Im 18. Jahrhundert brannte das Schloss nieder und die verarmte Dynastie konnte es nicht mehr wiederherstellen. Im 19. Jahrhundert gelang es jedoch dem Magistrat und jetzt findet hier jeden Sommer Theater- und Musikfestival statt.

Die altdeutsche Universität Heidelberg galt von 30-er Jahren des XIX Jahrhunderts und bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges als eine Universität, in der die russischen Studenten am liebsten studiert haben. Von 84 Studenten, die im Jahre 1835 aus unserem Land nach Deutschland kamen, um hier zu studieren, mehr als ein Drittel von denen gelang nach Heidelberg. Zu Beginn des XX Jahrhunderts studierten in Heidelberger Universität sogar mehr Russen als in ganz Europa in der Mitte des XIX Jahrhunderts.

Trotz der Heidelberger Disputation von Martin Luther im Jahre 1518 wurden in der Universität längst keine Reformationen durchgeführt. Obwohl der Kurpfälzer Kanzler Hartmannus Hartmanni der Ältere, Sohn des früheren Rektors, den Kurfürsten Friedrich II. im Jahr 1546 dazu bewegen konnte, den evangelischen Prediger der Heiliggeistkirche, Heinrich Stoll, gegen den Willen der altgläubigen Professoren zum Rektor der Universität zu berufen, gelang zunächst nur die Reformation der Artistenfakultät. Erst Kurfürst Ottheinrich wandelte die gesamte Universität 1556 in eine evangelische Landeshochschule um. In diesem Zusammenhang nahm er die bis dahin entscheidendste Universitätsreform vor: Die Studenten sollten von nun an normale bürgerliche Kleidung statt der bislang vorgeschriebenen geistlichen Tracht tragen. An der theologischen Fakultät wurde das Studium des Hebräischen und des Griechischen verpflichtend, an der medizinischen Fakultät wurde mehr Wert auf die praktische Ausbildung gelegt.

In der zweiten Hälfte des XVI Jahrhunderts wurde Heidelberg durch Kurfürst Friedrich III. zu einem Zentrum europäischer Wissenschaft und Kultur und erhielt einen besonderen Charakter als calvinistische Hochschule. Heidelberg wurde zum deutschen Genf, also einem Zentrum der calvinistischen Gelehrsamkeit, dessen internationale Ausstrahlung Professoren und Studenten aus ganz Europa hierher zog. Unter Mitwirkung der theologischen Fakultät entstand 1563 der berühmte Heidelberger Katechismus. Neben den Calvinismus trat gegen Ende des XVI. Jahrhunderts der Späthumanismus. In dieser Epoche wirkten hier unter anderem Paul Schede, Jan Gruter, Martin Opitz, Julius Wilhelm Zincgref und Matthäus Merian.

  • Fakultäten der Universität:

  • - Theologische Fakultät (Studienfach: Evangelische Theologie),
  • - Juristische Fakultät,
  • - Philosophische Fakultät,
  • - Neurobiologische Fakultät,
  • - Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
  • - Fakultät für Verhaltens- und Empirische Kulturwissenschaften,
  • - Fakultät für Mathematik und Informatik,
  • - Fakultät für Physik und Astronomie,
  • - Fakultät für Chemie und Geowissenschaften,
  • - Fakultät für Biowissenschaften,
  • - Medizinische Fakultät Heidelberg und
  • - Universitätsklinikum,
  • - Medizinische Fakultät in Mannheim und
  • - Universitätsklinikum,
  • - Zentralinstitut für Seelische Gesundheit,
  • - Mannheimer Institut für Public Health, Sozial- und Präventivmedizin (MIPH)

An der Universität Heidelberg studieren derzeit mehr als 25 Tausend Studenten, das ist rund ein Fünftel der Bevölkerung der Stadt. 15% von ihnen - Ausländer. Mehr als 2500 Studenten kamen aus Europa und 890 - aus Asien. Studenten Heidelberger Universität sind die Bürger von 128 Ländern. Für solch eine große Anzahl von Studierenden und Lehrkräfte braucht man viel - etwa vierhundert Professoren arbeiten an der Universität!

Gesamtansicht von der Universität Heidelberg

Nach einigen Erkenntnissen hatte Dr. Faust genau an der Heidelberger Universität studiert. In den Studierendenlisten der philosophischen Fakultät vom Jahr 1509 findet man tatsächlich einen Studenten unter dem Namen Johann Faust - als Bachelor der Theologie.

Laut dem Jahresbericht vom Kammermeister Hans Müller (vom Walpurgistag des Jahres 1519 und bis zum nächsten Walpurgistag des Jahres 1520) hieß es: "Dem Philosoph Dr. Faust wurde der Preis von 10 Gulden für die Erstellung eines Horoskops für meinen gnädigen Herr bzw. eine Wahrsage seiner Zukunft ausgesetzt und auf Befehl Seiner Eminenz am Sonntag nach der Scholastik ausgezahlt".

 

Die Urologische Universitätsklinik

Urologische Universitätsklinik, die heutzutage unter der Leitung von Herrn Professor Dr. med. univ. Markus Hohenfellner steht, verfügt über eine umfangreiche Entwicklungsgeschichte. Genau in dieser Klinik wurden bereits im 19. Jahr¬hundert Pionierleistungen auf dem Gebiet der operativen Urologie vollbracht und zwar was die teilweise oder komplette Entfernung einer Niere angeht, so wie die erste Entfernung von Prostatatumoren als auch Entfernung einer tumorbefallenen Prostata (radikale Prostatektomie) durch das Bauchfell.

Auch heute noch spielt die Klinik eine führende Rolle in der Entwicklung und bei der Einführung neuer Technologien zur Diagnose und Behandlung von urologischen Erkrankungen.

  • Krebserkrankung bei Männern
  • Bösartige Tumoren der Prostata
  • Bösartige Tumoren der Hoden
  • Tumoren der ableitenden Harnwege: Nierenbecken , Harnleiter, Blase und Harnröhre
  • Extraperitoneale Tumoren
  • Tumoren der Nebennieren, Nieren, Lymphknoten und des Retroperitonealraums
  • Seltene Tumoren des kleinen Beckens
  • Lokalrezidive und Sarkome
  • Kinderurologie
  • Minimal-invasive Chirurgie
  • Endoskopische Operationsverfahren
  • Blasensteinentfernung und Steinentfernung aus den Harnwegen
  • Extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL ), endoskopische Chirurgie
  • Diagnose und Behandlung von Harninkontinenz
  • Urologische Neurochirurgie
  • Harnblasenfunktionsstörungen: Innervation der Harnblase
  • Rekonstruktive Urologie
  • Funktionswiederherstellung der Organe durch eine spezielle Operationstechnik
  • Technische Ausstattung der Klinik erfüllt höchste Anforderungen und wird stetig modernisiert, dies ermöglicht eine genaue Diagnose und eine optimale Behandlung der ganzen Reihe von Erkrankungen des Urogenitalsystems durchzuführen
  • Roboterassistiertes da Vinci-Chirurgiesystem zur Durchführung laparoskopischer Operationen an Nebennieren, Nieren, Blase und Prostata
  • Intraoperative Strahlentherapie (Operative Behandlung in Kombination mit einer lokalen Strahlentherapie)
  • Neodym: YAG-Laser (Tumorchirurgie der Blase, der Harnröhre und der äußeren Genitalien)
  • Herz-Lungen-Maschine (HLM). Die Maschine wird bei der operativen Entfernung der Nieren- und Nebennierentumoren, die im fortgeschrittenen Stadium in die untere Hohlvene bis an das Atrium durchwachsen, verwendet
  • Argon-Plasma Koagulation (Entfernung eines Nierentumors sowohl aus dem Nierengewebe als auch aus der tumorbefallenen umliegenden Muskelgewebe unter Belassung der Niere)
  • Harmonisches Skalpell (für Inzision und Hämostase)
  • Operationsmikroskope (für die rekonstruktive Chirurgie)
  • Grüner Laser (Laser-Ablation von gutartiger Prostatahyperplasie (BPH))
  • Holmium-Laser (endoskopische Steinentfernung)
  • Video-Urodynamik (Untersuchung und Diagnose von Funktionsstörungen der Harnwege sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen)
 

Augenklinik des Universitätsklinikums Heidelberg

 

Die Universitätsaugenklinik Heidelberg ist eine der besten Kliniken in Deutschland dieses Profils. Ausstattung der Klinik erfüllt die höchsten Standards und Anforderungen.

 

Kombination der höchsten Qualifikationsniveau des medizinischen Personals und technischer Ausstattung ermöglicht erfolgreiche Diagnostik und Behandlung von Augenerkrankungen:

  • Transplantation der Netzhaut
  • Operative Behandlung der kindlichen Katarakt
  • Chirurgie der Netzhaut und des Glaskörpers
  • Implantationschirurgie
  • Tumorchirurgie
  • Brachytherapie intraokularer Tumoren
  • Chirurgie der Augenmuskeln
  • Plastische und rekonstruktive Chirurgie der Tränenwege und des Augenlides
  • Laserchirurgie
  • Chirurgische Behandlung des Glaukoms
 

Universitätsklinik Heidelberg: Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie

Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie an der Universitätsklinik Heidelberg weist in der Forschung und Umsetzung der wissenschaftlichen Erkenntnisse auf diesem medizinischen Gebiet eine ausgezeichnete Erfahrung auf und ist eine der führenden Kliniken nicht nur in Deutschland sondern auch in der ganzen Welt. Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) an der Universitätsklinikum Heidelberg verfügt derzeit über die größte Stammzellenbank in Deutschland.

Spezialisierung und Tätigkeitsschwerpunkte:

  • Diagnostik und Behandlung des gesamten Spektrums von Bluterkrankungen
  • Knochenmark- oder Stammzellen-Transplantation (bei Leukämie, malignem Lymphom, Morbus Hodgkin, multiplem Myelom, aplastischer Anämie und anderer Erkrankungen))
  • Behandlung von Autoimmunerkrankungen
  • Das NCT und das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) arbeiten an der Entwicklung neuer Behandlungsmethoden von Krebserkrankungen sehr eng zusammen:
  • Punktion
  • Knochenmarkuntersuchung
  • Behandlung von akuter myeloischer und chronischer Leukämie, multiplem Myelom, Sarkom und Lymphom
  • Das NCT verfügt über eigene spezielle Laboratorien:
  • Hämatologisches Labor (Diagnostik von Knochenmark)
  • Immunmarker-Labor (Tumorimmundiagnostik )
  • Labor für Stammzelltransplantation
  • Molekulargenetisches Labor
  • Molekularbiologisches Labor
  • Rheumatologisches Labor
  • Immunzelltherapie
  • CMP - Labor (Medikamentöse Behandlung des Knochenmarks, Stammzellen sowie Immunzellen entsprechend der Leistungskriterien)

 

Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg

Die Thoraxklinik Heidelberg ist eine der führenden Kliniken der Welt, die sich für die Behandlung von Lungen-, Mittelfell-, Rippenfell-und Brustwanderkrankungen sowie der umliegenden Regionen spezialisiert. Die besondere Kompetenz der Klinik liegt auch an den klinischen Untersuchungen und an der weiteren Entwicklung interdisziplinärer Behandlung von Lungentumorerkrankungen, Lungenmetastasen-Chirurgie, interventioneller Endoskopie unter Einsatz von Laser und Brachytherapie.

Das wichtigste Ziel der Klinik ist die beste Patientenbetreuung und entsprechende Behandlung, die sich auf den neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen basiert.

Klinikabteilungen:

- Chirurgie,

- Onkologie,

- Pulmonologie,

- Anästhesieologie und Intensivmedizin,

- Endoskopie,

- Diagnostische und Interventionelle Radiologie mit Nuklearmedizin,

- Physiotherapie,

- Schlafmedizinisches Zentrum ,

- Klinisches Labor.

 

Das gesamte Spektrum der chirurgischen Abteilung:

  • Operative Behandlung von Tumorerkrankungen des Thorax und der umliegenden Regionen
  • Behandlung verschiedener Fehlbildungen (sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern)
  • Behandlung gutartiger Erkrankungen wie Pneumothorax, Trichterbrust, Brustfellentzündung und der Luftröhre
 

Die chirurgische Abteilung verfügt über mehrere Operationsräume mit modernster apparativer Ausstattung. Dies ermöglicht gleichzeitig mehrere Operationen im Kreis hochqualifizierter Spezialisten aus unterschiedlichen Fachrichtungen durchzuführen.

Die onkologische Abteilung arbeitet sehr eng mit allen Abteilungen der Thoraxklinik zusammen. Dies garantiert jedem Patienten eine individuelle Behandlung und das gesamte Spektrum der kompetenten fachärztlichen Patientenversorgung. In der onkologischen Abteilung werden sämtliche gutartigen und bösartigen Erkrankungen der zentralen Atemwege, der Lungen, des Mediastinums und der Brustwand einschließlich angrenzender Regionen behandelt.

 

Pneumologie (Lungenheilkunde)am Universitätsklinikum Heidelberg

Schwerpunkte der Abteilung:

  • nichtinvasive Beatmung bei Atemschwäche,
  • Erkennung und Behandlung schlafbezogener Atmungsstörungen,
  • Diagnostik und Therapie von Atemwegserkrankungen,
  • Lungenemphysem,
  • Mucoviszidose,
  • fibrosierender Alveolitis,
  • pulmonaler Hypertonie.

Endoskopie

Die primären Aufgaben der Abteilung bestehen darin, Erkrankungen der Atmungsorgane zu diagnostizieren und endoskopisch zu behandeln, dabei muss der Brustkorb nicht eröffnet werden. Darüber hinaus werden hier auch Prothesen für Atemwege (Stenten) entwickelt, dies ermöglicht die Erstickungsgefahr bei Obturation auszuschließen.

Heutzutage können mithilfe der modernsten Diagnostik, Lasertherapie und innerer Bestrahlung sogar bösartige Tumore der Atemwege im Frühstadium geheilt werden. Methoden der Früherkennung werden in der Kooperation mit den unterschiedlichsten Zentren weiterentwickelt und eingesetzt.

Die Endoskopie der Thoraxklinik am Universitätsklinikum Heidelberg gilt seit Jahren als eines der führenden Zentren weltweit und findet hohe Anerkennung im Kreis der internationalen Forschungsgemeinschaft.

Labor

Es wird hier ein großes Untersuchungsspektrum angeboten: klinische Chemie, Hämatologie, Diagnostik der Blutgerinnbarkeit, Serologie der Bluttransfusion, Tumordiagnostik, Immunologie, Infektionsserologie, Hormonuntersuchung, Allergologie, Urin- und Stuhluntersuchung, Bakteriologie (Untersuchung pathogener Erreger Bestimmung antibakterieller Empfindlichkeit) sowie auch Notfalldiagnostik.